Arbeitsgemeinschaft Judentum und Christentum in der Evangelischen Kirche Berlin – Brandenburg – schlesische Oberlausitz

Banu Choschech legaresch

— Wir (sind ge–) kommen das Dunkel zu vertreiben —

So sagt Israel in den Nächten und Tagen des Festes Chanukka.

Ganz naheliegend ist dies Vorhaben in den dunklen Wochen des Dezembermonats. Wenn Abend für Abend eine Kerze mehr am Leuchter entzündet wird — dann wird es hell und heller. Dann strahlt der Lichtschein hinaus in die nächtliche Dunkelheit. Dann wärmt der Lichtschein auch die gelegentlich im Dunkeln verharrende Seele. Das tut gut.

Und auch das tut gut:

  • Gemeinsam singen — Die Berachot und „Maos zur“ und „Mi jimalel“ und wie sie alle heißen, die fröhlichen Lieder des Festes…
  • Gemeinsam essen — bevorzugt Fettgebackenes in Erinnerung an das Ölwunder…
  • Gemeinsam spielen — der Kreisel dreht sich, die Nüsse schmecken…

All das lässt es hell werden und sein.

Chanukka — ein wunderschönes Familienfest.

Chanukka — Banu Choschech legaresch — Wir (sind ge–) kommen das Dunkel zu vertreiben.

Es werde Licht — Einst das erste Wort GOTTES, so erzählt uns die Bibel.

Die Dunkelheit vertreiben, scheinbar allgewaltigem Chaos Einhalt gebieten — einst GOTTES erstes Tun, so erzählt uns die Bibel.

Israel erzählt davon, bedenkt die Worte, lässt sich davon bestimmen, gedenkt des Auftrages, Licht der Völker zu sein.

Im Auf und Ab seiner Geschichte erlebt Israel immer wieder die Gefährdung des Glaubens und damit Gefährdung der Identität. Von innen: Der Wunsch, zu sein wie alle Völker, manchmal ist er übergroß. Und von außen: Der Wunsch herrschender (Groß)—Macht, dieses eigenwillige Volk „gleichzuschalten“ nimmt über Hand. Das Dunkel greift um sich…

Chanukka — Banu Choschech legaresch — Wir (sind ge–) kommen das Dunkel zu vertreiben.

Schwer vorstellbar, wie die Welt aussehen würde ohne den einstigen Aufstand der Makkabäer. Wie gut, dass es auch nicht sein muß!

Chanukka erinnert — an die Bewahrung der religiösen und nationalen Identität, an das Ringen um den Glauben, an die Liebe zum Haus GOTTES, an die Liebe zu GOTT und dem Licht Seines Wortes, das Dunkelheit vertreibt…

Chanukka erinnert an Wertschätzung und Bewahrung.

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt…

Der warme Schein der Adventskerzen dringt in die Dunkelheit. Es wird heller und tut der Seele gut. Sehr nah kommt sich manches, was Christen und was Juden tun in den Wochen des Dezembermonats.

Licht für die Völker werden und sein — das ist Wertschätzung und Bewahrung von GOTTES Wort und Auftrag — und dieses wunderbaren Geschenkes: GOTT anzugehören, als Juden und als Christen.


Gesegnete Advents — und Weihnachtstage; Chanukka sameach!

Pfarrerin Johanna Melchior

von: Johanna Melchior

veröffentlicht am

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